Beim Digital Building Summit 2025 kommen führende Köpfe aus Planung, Wohnungswirtschaft und kommunalen Einrichtungen zusammen, um drängende Fragen der digitalen Bau- und Immobilienwelt zu diskutieren.
Was braucht es, um Gebäude zukunftsfähig zu machen? Michael Schidlack, Konsortialleiter des Forschungsprojekts SmartLivingNEXT, liefert darauf eine klare Antwort: skalierbare, offene und bezahlbare Lösungen, die einfach in den Bestand integriert werden können. Im Interview verrät er, wie datengetriebene Services, föderierte Plattformansätze und echte Partnerschaften dabei helfen, die Wohnungswirtschaft aus der Komplexitätsfalle zu holen. Ein Ausblick auf seine Keynote beim Digital Building Summit – und warum dort alle zusammenkommen sollten, die an die Zukunft smarter Gebäude glauben.
Herr Schidlack, Sie eröffnen den zweiten Tag des Digital Building Summit mit Ihrer Keynote zum Forschungsprojekt „SmartLivingNEXT“. Was erwartet die Teilnehmenden und welche konkreten Impulse für ihre Gebäude nehmen Sie mit?
Michael Schidlack: Die Teilnehmenden bekommen einen Blick darauf, wie Gebäude künftig nicht nur smarter, sondern auch nachhaltiger, sicherer und komfortabler werden. Wir werden einen sehr praxisnahen Weg aufzeigen, wie bisherige Einzellösungen mit all ihren vielen Daten künftig zusammenspielen können. Das Rad wird nicht neu erfunden, aber wird sich schneller drehen, weil SmartLivingNEXT wie ein Upgrade für Bewährtes und schon Vorhandenes wirkt. So entsteht ein Ökosystem, das bisher eine nicht denkbare Vielfalt digitaler Services hervorbringt und das zu sehr geringen Kosten. Wir zeigen den Nutzen für Bewohner, Anbieter und Hersteller auf und wie wir diesen mit europäischer Datensouveränität verbinden können.
Klimaziele, Sanierungspflichten, knappe Budgets: die Wohnungswirtschaft steht unter enormem Druck. Welche smarten Ansätze halten Sie für praxistauglich, um diese Herausforderungen zu meistern?
Michael Schidlack: Wohnungsunternehmen brauchen Lösungen, die schnell wirken und bezahlbar sind. Darum setzen wir auf einfache Nachrüstung im Bestand und nicht nur auf Neubau. Nur so können Klimaziele, Sanierungspflichten und knappe Budgets besser zusammengebracht werden. Die Investitionen sollten Mieter und Wohnungswirtschaft spürbar und schnell entlasten. Der Ansatz: über das innovative Datenraumkonzept können ohnehin im Gebäude entstehende Daten zu einem erheblich effizienteren Zusammenspiel zusammenführt werden. Die denkbaren Anwendungen reichen vom optimierten Energiemonitoring über die Entlastung bei den Verwaltungsprozessen bis hin zu KI-optimierter Wartung der Gebäude.
Energieeffizienz im Gebäudebestand bedeutet oft hohe Komplexität und viele Akteure. Welche Rolle spielen Plattformlösungen und herstellerübergreifende Kooperationen, damit Gebäude wirklich zukunftsfähig werden?
Michael Schidlack: Der deutsche Markt für Gebäudelösungen ist geprägt von einer sehr kompetitiven Vielzahl von Herstellern und Systemen. Das ist auch gut so. Aber kaum ein Hersteller kann die Komplexität allein lösen. Schon lange werden Lösungen gesucht und auch gefunden, wie Systeme miteinander verknüpft werden können. Aber oft wird die Komplexität bei den traditionellen Ansätzen dann eher größer als kleiner.
Wirklich zukunftsfähige Gebäude entstehen erst, wenn die Daten aus den Systemen verschiedener Anbieter in einem allgemein akzeptierten Datenraum miteinander verknüpft werden. Wir reduzieren damit die Komplexität. Mit SmartLivingNEXT bauen wir einen föderierten Datenraum auf, der eine höherwertige Alternative zu klassischen Plattformen ist. Ein föderierter Ansatz erlaubt völlige Gleichberechtigung aller Akteure, es wirkt ähnlich wie ein Marktplatz. Wir sehen das als die beste Lösung an, die zurzeit entwickelt wird.
Wie baut Ihr Vortrag zum Technologieprogramm „SmartLivingNEXT“ die Brücke zur anschließenden Masterclass „Building of Future“ und welche Impulse nehmen Teilnehmende schon aus Ihrer Keynote mit, um dort weiterzudenken?
Michael Schidlack: Die Masterclass „Building of Future“ beleuchtet die konkreten Technologien, Anwendungsfälle und Praxisbeispiele, die für die Teilnehmenden relevant sind. Meine Präsentation zeigt auf, wie digitale und smarte Technologien den Gebäudebestand transformieren können. Offenheit, Skalierbarkeit und Nutzerzentrierung sind die entscheidenden Prinzipien für die Zukunftsfähigkeit von Gebäuden.
Wenn die Teilnehmenden aus Ihrem Vortrag nur eine zentrale Erkenntnis mit nach Hause nehmen – welche sollte das sein?
Michael Schidlack: Die Zukunft der Gebäude entsteht nur durch skalierbare, offene und bezahlbare Lösungen, die sich ohne großen Aufwand in den Alltag integrieren lassen und das in jedem Gebäude. Sie müssen von jedermann nutzbar sein können und bewährte Technologien zusammenführen. Smart Living bezieht sich daher auf die Digitalisierung und Vernetzung der gesamten Wohn- und Lebensbereiche im Neubau und Bestand.
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Der Digital Building Summit 2025 bringt Experten und Entscheider zusammen – für neue Perspektiven, konkrete Lösungen und starke Partnerschaften.

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Der Digital Building Summit 2025 findet am 06. und 07. November im Maschinenraum Berlin statt.
Die Plätze sind begrenzt. Sei dabei, wenn die Zukunft digitaler Gebäude neu gedacht wird.